Mittwoch 27.11.2019
Vom Puppenhaus zur Lokomotive
Ein ganz besonderes Schmankerl wartete auf die Mittwochswanderer der Ü 60 Gruppe vom Schwäbischen Albverein Bad Ditzenbach – Sie durften einmal hinter die Kulissen des Modeleisenbahnherstellers der Firma Märklin in Göppingen schauen eine wahre Augenweide – organisiert hat diese Werksführung Gerhard Klinger und 20 Eisenbahn-freunde folgten dem Werksführer Heinz Osswald der uns dann in die Welt der Modelleisenbahn eintauchen ließ – ganz herzlichen Dank dafür.
Die Geschichte des Spielzeugherstellers beginnt mit Firmengründer Theodor Friedrich Wilhelm Märklin. Der am 2. April 1817 in Tieringen geborene Flaschner eröffnet 1859 eine Werkstatt in Göppingen und legt damit den Grundstein für die international bekannte Marke Märklin. Die Produktpalette der Werkstatt umfasst zunächst Blechwaren für den Haushalt, Puppenküchen und Puppenhäuser. Nach dem Tod des Firmengründers 1866 führt seine Witwe Caroline Märklin, geborene Hettich, die bereits zuvor den Verkauf der Produkte verantwortete, die Geschäfte weiter. 1891 stellen die Gebrüder Märklin ihre erste Eisenbahn als Uhrwerkbahn mit der dazugehörigen Schienenanlage in Form einer Acht vor. Damit begründen sie die heutige Berühmtheit des Unternehmens, das weltweit für seine Modelleisenbahnen bekannt ist, und sorgen zudem dafür, dass die Spurweiten standardisiert werden. Zum erfolgreichsten Produkt des Hauses entwickelt sich in den ersten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts aber die Eisenbahn in Miniatur-ausgabe. 1984 führt das Unternehmen als eine der ersten ein digitales Steuersystem für die Züge im Miniaturformat ein. 1997 dann übernimmt Märklin seinen Konkurrenten TRIX, der in den 1990er in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten ist. Ein Schicksal, das Märklin in den folgenden Jahren ebenfalls ereilt.
Märklin bedient mit seinem Sortiment alle wichtigen Spurweiten des Modellbahnmarktes und bietet Liebhabern so die Möglichkeit, ihre Sammlungen systematisch zu erweitern. Das ist nur ein Grund, warum die Marke mittlerweile Kultstatus besitzt und Menschen in aller Welt Märklin-Modelle sammeln. Zum Mythos trägt ebenfalls bei, dass Märklin zu einem der ältesten Hersteller in diesem Segment gehört.
Im März 2017 beginnt Märklin mit dem Bau des neuen Firmenmuseums Märklineum, in dem am Stammsitz des Hauses in Göppingen auf einer Fläche von etwa 3.000 Quadratmetern eine Erlebniswelt für Sammler entsteht, mit dem das Museum auch in Zukunft Menschen für das Hobby Modelleisenbahn begeistern möchte. Herzstück der Anlage soll eine zweistöckige Modell-Gebirgseisenbahnanlage werden. Zudem sollen in dem Museum erstmals einzigartige Exponate wie Zeichnungen ausgestellt werden, die die Geschichte von Märklin abbilden. Die Märklin Schätze sollen glanzvoll präsentiert und Historisches interessant dargestellt werden. Gleichzeitig will man den Besuchern Einblicke schenken in die aufwändige Märklin Produktion und ihnen Gelegenheit geben, das spannende und interessante Hobby Modelleisenbahn miteinander zu erleben".
gez. Gerhard Kastl